Aktion Gemeinwohl!

Gemeinsam vom Mangel in die Fülle

III. Ein Weg aus der Profitwirtschaft

In unserer Zeit hat die Industrialisierung einen nicht gekannten Höchststand erreicht. Die Industrialisierung selbst aber wurde vorangetrieben durch ein Wirtschaftssystem, das den Profit der privaten Eigner oder Aktionäre über das Gemeinwohl stellt. Multinationale Konzerne beherrschen die internationalen Märkte. Konkurrenz ist das geltende Prinzip, nicht Kooperation. Wachstum gilt als Kennzeichen einer florierenden Wirtschaft, nicht das Prinzip der Nachhaltigkeit und der kreisläufigen Nutzung. Der Mythos Wachstum entpuppt sich bei näherem Hinsehen als Tarnkappe für einen permanent fortschreitenden Prozess der Monopolisierung. Immer weniger multinationale Konzerne beherrschen stetig wachsende Bereiche des menschlichen Lebens.

Hieraus ergeben sich folgende Ziele:

  • Entflechtung der multinationalen Konzerne – Umwandlung in Genossenschaften
  • Förderung regionaler und verbrauchernaher Warenproduktion durch genossenschaftliche Betriebe

Das Wachstum der multinationalen Konzerne auf Kosten der gesamten Menschheit wird befördert durch einen Kapitalmarkt, der sich heute weitgehend von dem abgekoppelt hat, was Realwirtschaft genannt wird. Täglich laufen gewaltige Scheinwerte rund um den Globus, die das Vielfache des erwirtschafteten Warenangebots betragen. Diese Scheinwerte basieren auf Zinsgewinnen und anderen Finanzgeschäften, die keiner produktiven Tätigkeit entspringen und einem einzigen Zweck dienen: einer kleinen Gruppe von Banken, Hedgefonds und Private-Equity-Unternehmen Gewinne zu sichern, die einer noch kleineren Gruppe von Hochbegüterten ein luxuriöses Leben und eine weltweit marktbeherrschende Rolle auf Kosten der überwältigenden Mehrheit der Menschen dieser Erde ermöglichen.

Eine kleine Klasse multinational agierender Kapitaljongleure betätigt Hebel, mit deren Hilfe systematisch der Reichtum von unten nach oben geleitet wird. Zugleich sind die global tätigen Börsen, an denen ursprünglich lediglich Aktien gehandelt wurden, zu regelrechten Spielcasinos und Wettbüros verkommen. Die Großspekulanten, die die internationalen Finanzmärkte dominieren, zeigen in der gegenwärtigen Euro-Krise, dass sie nicht davor zurückschrecken, ganze Staaten in den Bankrott zu treiben, um selbst üppige Gewinne einzustreichen.

Der Kapitalmarkt der Gegenwart hat einen Grad an Feindlichkeit gegenüber den Bedürfnissen der Allgemeinheit erreicht, dass entschlossenes Handeln im Sinne des Gemeinwohls dringend geboten ist.

Hieraus ergeben sich eindeutige Forderungen:

  • Verbot sämtlicher Aktivitäten der Finanzindustrie, die die Bereithaltung von Krediten überschreiten
  • Förderung aller Bestrebungen, genossenschaftlich organisierte Banken auf örtlicher, regionaler und Branchen-Ebene einzurichten
  • Abschaffung des Zinssystems als Hauptursache der Geldentwertung

Für die Produktion eines Warenangebots, das den Bedarf der Verbraucher deckt, können jene überall entstehenden mittelständischen Betriebe als Vorbild gelten, die sich genossenschaftlich und kooperativ organisieren. Solche betrieblichen Genossenschaften sehen für jedes Betriebsmitglied einen Anteilschein vor, der ihn zum Miteigentümer macht. Dieser Anteilschein darf im Gegensatz zur Aktie nicht verkauft werden, es sei denn, der Besitzer des Anteilscheins verlässt den Betrieb. In diesem Falle kauft das Unternehmen den Anteilschein zurück.

Ferner sollen in diesen Betrieben die Gehaltsunterschiede zwischen dem leitenden und verwaltenden Personal sowie den eigentlich Produzierenden gering sein. Der Gründer des Unternehmens soll sich als verantwortlicher Diener des Wohls der Mitarbeiter wie auch des Wohls der Kunden betrachten. Die Hierarchie in einem solchen genossenschaftlichen Betrieb soll flach sein, und das Firmenmotto soll lauten:

Das Team ist der Chef, und das Team dient dem Gemeinwohl!

Zwischen den genossenschaftlichen Betrieben einer Branche soll kein Konkurrenzverhältnis bestehen, sondern eine Zusammenarbeit, die sich gründet auf dem Konsens der Förderung des Gemeinwohls auf örtlicher, regionaler, nationaler, kontinentaler und globaler Ebene.

Lokal und regional handeln – global denken!

Damit ergeben sich diese zentralen Forderungen:

  • Förderung mittelständischer Betriebe mit genossenschaftlicher Struktur
  • Einführung firmengebundener Anteilscheine – Verbot des Börsenhandels

 

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